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112 Maserntote in Vietnam

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Vietnam wird zur Zeit von einer heftigen Masernepidemie heimgesucht, die bereits 112 Tote gefordert hat. Laut Nguyen Tran Hien, dem Direktor des Institute of Hygiene and Epidemiology in Hanoi, waren die meisten davon Kinder, die direkt an den Masern bzw. den Komplikationen wie Lungenentzündung gestorben sind.

Die Kinderklinik von Hanoi behandelt zur Zeit 1.750 Kinder, die meisten davon leiden an Masern. Aufgrund der hohen Anzahl an Kranken mussten Büroräume in Behandlungs- und Schlafräume umgewandelt werden.

Leider wächst die Anzahl der Kranken immer noch stetig. Um des Problems Herr zu werden, wurde eine Impfkampagne gestartet, die zum Ziel hat, bis Ende des Monats eine Durchimpfungsrate von 95% zu erreichen.

Die Gründe für die ausufernde Epidemie? Die Eltern in Vietnam sind verunsichert, ob sie impfen sollen. Eine Mutter, die mit ihren 7 und 10 Jahre alten Kindern im Krankenhaus ist, antwortete auf eine entsprechende Frage:

“I am worried as I only vaccinated my daughter once… I forgot the second vaccination. But also because of scandals and rumour with the vaccination, I decided to skip it. Now it makes me worried, I can only pray that things will be OK.”

Skandale/Gerüchte gab es zur Quinvaxem-Impfung, die vor Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Hib schützt, da zeitlich(!) nach der Impfung insgesamt neun Todesfälle gemeldet wurden.

Eine zeitliche Korrelation bedeutet aber keine Kausalität. Wie viele Leute sterben jeden Tag, nachdem sie zum Frühstück Brötchen hatten? Insgesamt wurden bisher 400 Millionen Kinder mit dem Impfstoff geimpft, davon mehr als 15 Millionen in Vietnam, und er wird als sicher erachtet.

Auch diese neun Fälle wurden untersucht und kein Zusammenhang zur Impfung festgestellt. Die Fälle ähnelten sich nicht und mehrfach wurde eine andere Todesursache ermittelt.

Allerdings setzen sich solche Berichte fest und machen Eltern natürlich Angst.

Am 20. Juli 2013 starben dann drei Kleinkinder nur Minuten nach einer angeblichen Hepatitis-B-Impfung. Nach 30 Minuten bekamen sie Atembeschwerden und starben kurz darauf.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass den Kindern gar kein Impfstoff gespritzt wurde, sondern ein Anästhetikum. Eine Krankenschwester wurde verhaftet und hat ein Geständnis abgelegt.

Laut einem Zeitungsbericht gab es an dem Tag einen Stromausfall, woraufhin die Krankenschwester im Licht ihres Smartphone-Bildschirms die falschen Ampullen erwischt hatte.

Bereits die ersten Ermittlungen zeigten, dass nicht sorgfältig gearbeitet worden war.

Dennoch muss man sich bewusst machen, dass das im Juli 2013 passiert ist, die Krankenschwester aber erst Ende März 2014 verhaftet wurde, die Geschichte also fast ein Jahr im Raum stand.

Es ist verständlich, dass sich aufgrund solcher Meldungen Angst ausbreitet, speziell bei einer so verheerenden Meldung wie letzterer, wenn in kürzester Zeit nach der Impfung drei Babys sterben.

Man darf sich als Mutter oder Vater von solchen Zeitungsmeldungen nicht verrückt machen lassen. Hinter den Impfempfehlungen stehen vielfältige Berechnungen, Abschätzungen, die eines zum Ziel haben: Das Risiko für Ihr Kind zu minimieren.

Die Masern sind eine schwere Krankheit, die auch bei uns oft genug tödlich endet. Es ist keine harmlose Kinderkrankheit oder für die Entwicklung wichtig, wie es speziell von den Anthroposophen behauptet wird.

Unsere Empfehlung: Informieren Sie sich direkt bei den Experten, nicht aus Zeitungen oder im Internet. Glauben Sie im Zweifel nicht mal Ihrem Kinderarzt.

Schauen Sie beim Robert Koch Institut nach, informieren Sie sich direkt bei der Ständigen Impfkommission.

An dieser Stelle sei noch an den Prozess gegen Herrn Lanka erinnert, der ja noch immer steif und fest behauptet, dass es keine Masern gäbe.


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