Ein neuer Lebensmittelskandal erblickt das Licht der Welt: eine Studie will festgestellt haben, dass konventionell hergestellte Lebensmittel bis zu 3000 mal höher mit Pestiziden belastet sein sollen als Produkte aus dem Ökolandbau. Darüber hinaus seien Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft gar nicht geeignet, um als Säuglingsnahrung verkauft werden zu dürfen. Ein genauerer Blick auf die Details zeigt, dass der Skandal keiner ist und es sich bei der ganzen Aktion um eine mehr oder weniger geschickte Kampagne handelt.
Ein Experte für Kampagnen
Die Studie wurde von einem sich selbst als Pestizidexperten bezeichnenden Herrn namens Lars Neumeister im Auftrag der Grünen erstellt. Lars Neumeister beschreibt sich selbst in seiner Vita als Aktivist gegen die konventionelle Landwirtschaft, war oder ist Mitglied beim Pesticide Action Network (PAN), einer Organisation, die gegen eine moderne Landwirtschaft unter Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Gentechnik agiert. Da können sich die Grünen schon mal darauf verlassen, dass die Studie in ihrem Sinne durchgeführt wird und man sich erwartungsgemäß empört zeigen kann.
Zur Studie selbst: der „Pestizidexperte“ hat lediglich bereits verfügbare (und natürlich auch schon anderweitig ausgewertete) Daten der staatlichen Lebensmittel-Untersuchungsämter, die routinemäßig Lebensmittel auf ihre PSM-Rückstände (PSM = Pflanzenschutzmittel) hin untersuchen, ausgewertet und nach einer merkwürdigen Logik bewertet. Sehen wir uns einige Aussagen einmal genauer an.
Prinzipiell: dass man in konventionell erzeugtem Obst und Gemüse PSM-Rückstände findet, soll an sich ein Skandal sein? Moment mal, schließlich sind PSM beim Anbau erlaubt. Auch ist es erlaubt, dass die Ernteprodukte mit einem gewissen Rückstand an PSM vermarktet werden. Dies anzuprangern ist so, als wenn man alkoholfreie und konventionell gebraute Biere miteinander vergleicht und sich dann empört zeigt, dass konventionelles Bier wesentlich mehr Alkohol enthält. Es sollte vielmehr verwundern, dass man in ökologisch erzeugtem Obst- und Gemüse überhaupt synthetische PSM findet, sind diese im ökologischen Landbau doch verboten. Lediglich einige natürlich vorkommende Stoffe sind erlaubt, darunter Kupferpräparate, die aber bei der Auswertung ausgeschlossen wurden.
Die eigentliche Frage müsste lauten: sind die in konventionellen Lebensmittel gefundenen Werte an PSM-Rückständen ein gesundheitliches Problem für den Verbraucher und sind ökologisch erzeugte Lebensmittel gesünder. Genau diese Fragen werden aber nicht thematisiert; es wird überhaupt nicht auf mögliche gesundheitliche Probleme eingegangen. So als sei es selbstverständlich, dass PSM-Rückstände an sich eine gesundheitliche Gefahr darstellen.
Was nicht passt, wird passend gemacht
Problematisch bzw. geschickt ist auch die Datenauswahl. Es wurde zwar insgesamt ein Datensatz von ca. 58.000 Proben gewählt, aber ausgewertet wurden beinahe ausschließlich Obst- und Gemüseproben, einzig Honig wurde als tierisches Lebensmittel berücksichtigt. Auch wurden keine verarbeiteten Lebensmittel verglichen, obwohl sie mit 20% einen bedeutenden Anteil an der Probenmenge ausmachen (praktischerweise hat man damit auch Säuglingsnahrung aus dem Vergleich genommen). Es wird begründet, man musste sich auf diese Auswahl begrenzen, da nur diese Lebensmittel für einen Vergleich geeignet seien. Hätte man aber auch tierische Lebensmittel verglichen, wäre das Ergebnis weit weniger dramatisch ausgefallen. Gleiches gilt für verarbeitete Lebensmittel, insbesondere für Säuglingsnahrung. Von den vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) übermittelten Daten wurden letztendlich nur 58% der Proben für einen Vergleich verwendet. Wie genau ausgewählt wurde und warum, wird nicht ganz klar.
Es wurden für beide Kategorien (öko/konventionell) die Verdachts-, Verfolgs- und Beschwerdeproben aussortiert. Das sind Proben, die man nicht rein zufällig gezogen hat, sondern mit einem begründeten Verdacht auf eventuelle Überschreitungen. Das mag auf den ersten Blick sinnvoll sein, da damit scheinbar Ausreißer, die weit außerhalb der mittleren Werte liegen und damit nicht repräsentativ sind, ausgeschlossen werden. Das ist aber aus zweierlei Gründen problematisch. Zum einen verfälscht das den Vergleich, da gerade Verdachtsfälle hohe Gehalte aufweisen können, die dann auch im Essen landen. Dies gilt auch für die ökologisch erzeugten Lebensmittel. Leider fehlt in der Arbeit eine Auswertung dieser Daten. Man mag den Verdacht bekommen, dass gerade die Verdachtsfälle aus dem Ökolandbau schlecht für das gewünschte Ergebnis waren und deshalb flogen.
Ein großes Problem der Auswertung ist generell ihre Verallgemeinerbarkeit. Wer Daten aus einer Gesamtheit, die ohnehin nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit (aller verkauften Lebensmittel in Deutschland) sind, noch weiter aussortiert, macht sich weiter verdächtig, nur diejenigen Daten zu verwenden, die in eine bestimmte Richtung zeigen sollen. So schreibt das BVL (PDF) (von dem die Daten stammen) in einer ähnlichen Auswertung aus dem Jahr 2014:
Bei der Betrachtung der folgenden Auswertungen muss berücksichtigt werden, dass sie größtenteils auf risikoorientiert gezogenen Proben basieren. D. h., Lebensmittel, die in der Vergangenheit auffällig waren, werden häufiger und mit höheren Probenzahlen untersucht als solche, bei denen man aus Erfahrung keine erhöhte Rückstandsbelastung erwartet. Aus diesem Grund erlauben die in diesem Bericht dargestellten Ergebnisse keinen Rückschluss auf die Belastung der Gesamtheit der auf dem Markt befindlichen Lebensmittel.
Repräsentativ ist nur ein kleiner Teil der Daten, nämlich solche, die explizit für das Monitoring gewonnen wurden. Dabei werden Proben zufällig (nicht selektiv) entsprechend des Angebotes und der Verzehrgewohnheiten der Bevölkerung genommen und untersucht. Solche Daten werden europaweit in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU gewonnen und zentral durch die Efsa (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) ausgewertet.
Die armen Kleinen
Um die Gehalte irgendwie einordnen zu können, verwendet der Pestizidexperte einen merkwürdigen Kniff: er misst die Rückstandgehalte an den Vorgaben für Säuglingsernährung. Säuglingsnahrung wird per Verordnung zu den diätetischen Lebensmitteln gezählt, hat also sehr hohe Anforderungen, was Inhaltsstoffe und Qualität angeht. Bei diesen Lebensmitteln darf der Gehalt einzelner PSM-Rückstände nicht mehr als 0,01 mg/kg betragen. Dieser sogenannte Orientierungswert hat lediglich vorsorgenden Charakter, da solch niedrige Werte im Allgemeinen keinerlei gesundheitliche Bedrohung (auch nicht für Säuglinge) darstellen. Dies hat zweierlei Hintergrund. Zum einen haben Säuglinge einen vergleichsweise hohen Nahrungsbedarf in Bezug zum Gewicht, würden also – im Vergleich zum Erwachsenen – überproportional viele Schadstoffe aus der Nahrung aufnehmen. Da Säuglinge noch nicht voll über alle Entgiftungssysteme verfügen, sind sie zudem besonders empfindlich gegenüber Schadstoffen, zu denen eben nicht nur PSM zählen.
Neben den PSM darf Säuglingsernährung auch keine erhöhten Spuren an Schwermetallen (wie Kupfer), Schimmelpilzgiften (Mykotoxine) oder weiteren schädlichen Stoffen enthalten. Wenn der Pestizidexperte schreibt, man könne 95% der Produkte aus dem ökologischen Landbau als Säuglingsnahrung verkaufen, hat er scheinbar die Verordnung über diätetische Lebensmittel nicht gelesen. Säuglingsnahrung darf bestimmte Stoffe nicht enthalten. Dies haben die Hersteller selbst nachzuweisen. Interessanterweise finden sich in Säuglingsnahrung aus konventioneller Landwirtschaft nicht notwendigerweise mehr PSM als aus ökologischer Landwirtschaft. So fand das CVUA (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt) Stuttgart in einer Untersuchung von 2011 nur in einem Getreidebrei aus ökologischer Landwirtschaft PSM-Rückstände, Produkte aus konventioneller Landwirtschaft waren alle PSM-rückstandsfrei. Das heißt nichts anderes, als dass Lebensmittel, nur weil sie aus der ökologischen Landwirtschaft stammen, noch lange nicht ohne Weiteres als Säuglingsnahrung geeignet sind. Insbesondere Mykotoxine, Spuren von Giftpflanzen und Stoffe, die bei der Zubereitung und der Lagerung entstehen können, müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Der Grenzwert von 0,01 mg/kg für Säuglingsnahrung hat einen praktischen Hintergrund. Er beschreibt die (gesetzlich) geforderte Bestimmungsgrenze einzelner PSM, deren Analytik genau vorgeschrieben ist (PDF). Es ist kein toxikologischer Schwellenwert, ab dem überhaupt gesundheitliche Effekte zu erwarten wären; es ist, wie gesagt, ein reiner Orientierungswert. Man muss sich auch einmal vergegenwärtigen, was dieser Wert bedeutet. Das ist ein Mengenverhältnis von 1 zu 100 Mio. Prinzipiell könnte man auch eine noch niedrigere Bestimmungsgrenze fordern, aber angesichts der mehrere Hundert Einzelsubstanzen umfassenden Liste an nachzuweisenden PSM muss man auch an die Praktikabilität (und Zuverlässigkeit) solcher Untersuchungen denken.
Alles ist relativ
So wundert es eigentlich auch nicht, wenn festgestellt wird, dass „bis zu 3000-fach höhere Werte an Pestiziden“ gefunden wurden. Das bedeutet lediglich, dass man bei einem einzigen konventionell erzeugten Produkt einen PSM-Gesamtgehalt von ca. 0,3 mg/kg und im entsprechenden Ökoprodukt einen sehr geringen Gehalt von ca. 0,0001 mg/kg gefunden hat. Diesen mittleren (relativen) Spitzenwert fand man nur bei einem einzigen Produkt: der Kiwi. Auch in Zitrusfrüchten finden sich vergleichsweise hohe Werte an PSM-Rückständen. Alles Produkte, die z.T. aus dem EU-Ausland kommen und weite Entfernungen hinter sich haben. Solche Funde sind aber nicht wirklich überraschend und zeigen eher die Extreme als den typischen Fall, zumal hier mit sehr niedrigen Bestimmungsgrenzen gearbeitet wurde. Solche Relationen erlauben keine eindeutigen Schlussfolgerungen und schon gar keine Bewertung.
![Erinnert an die Homöopathie, zeigt aber nur, um welchen Größenordnungsbereich es hier geht. 0,01 mg/kg entsprechen 10 ppb. Ein ppb entspricht etwa einen Tropfen in einem Swimming-Pool.](http://blog.psiram.com/wp-content/uploads/2016/01/ppm-ppb-ppt.gif)
Erinnert an die Homöopathie, zeigt aber nur, um welchen Größenordnungen es hier geht. 0,01 mg/kg entsprechen 10 ppb (parts per billion). Ein ppb entspricht etwa einen Tropfen in einem Swimming-Pool.
Wie wenig sinnvoll der Bezug auf Säuglingsnahrung ist und wie wenig der Experte von Toxikologie versteht, wird noch an einem anderen Aspekt deutlich: nur die Mengen an gefundenen PSM-Rückständen aufzusummieren und dies als Maß für eine Belastung heranzuziehen, berücksichtigt nicht ansatzweise eine mögliche Gefahr, die von solchen Werten ausgeht. Das ist auch der zentrale Kritikpunkt: die Menge an gefundenen PSM-Rückständen aus Produkten konventioneller Landwirtschaft in Relation zu denen aus der ökologischen Landwirtschaft als Maß hat überhaupt keine weitere Aussagekraft. Zudem wird hier nur der Summenparameter Gesamtmenge an PSM berücksichtigt, ohne weiter anhand der gefundenen PSM zu differenzieren. Es gibt toxikologisch harmlose und weniger harmlose PSM, deshalb gilt für jedes einzelne eine eigene erlaubte Höchstgrenze.
Wenn im Bericht steht:
Gegenwärtig dienen Rückstandshöchstgehalte schlichtweg der rechtlichen Absicherung der pestizidabhängigen Landwirtschaft, ihrer Zulieferer und des Lebensmittelhandels. Sie sollten aber auf der Pflanzenschutzmethode beruhen, die die geringsten Rückstände verursacht.
dann soll lediglich genau diese Tatsache überdeckt werden. Natürlich sind Rückstandshöchstgehalte keine willkürlich festgelegten Werte. Sie beruhen auf toxikologischen Bewertungen einzelner Wirkstoffe und sind aus Vorsorgegründen möglichst gering gehalten. Das BVL dazu:
Diese Rückstandshöchstmengen unterliegen dem so genannten ALARA-Prinzip (ALARA = As Low As Reasonably Achievable), d. h. Höchstmengen werden nur so hoch festgesetzt, wie dies auf Grund der Anwendung notwendig ist. Damit geht von einer Höchstmengenüberschreitung, wenn sie denn vorkommt, nicht zwangsläufig eine Gefährdung der Gesundheit des Verbrauchers aus.
Es macht Sinn, sich diese Höchstmengenüberschreitungen anzusehen, um eine mögliche Belastung der Bevölkerung durch PSM abzuschätzen. Genau dies wird schon seit Jahren regelmäßig auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene gemacht. Die Ergebnisse sind aussagekräftiger, sinnvoller und valider als die „Studie“ der Grünen (man hätte sich die eigene Studie auch sparen können; dass Ökolebensmittel (deutlich) geringer mit PSM belastet sind als konventionelle, wird auch hier explizit ausgeführt.)
So kommt eine Auswertung der Efsa auf europäischer Ebene zu folgender Einschätzung:
Mehr als 97% aller Proben, die im Rahmen des jüngsten europaweiten Überwachungsprogramms zu Pestiziden in Lebensmitteln untersucht wurden, enthalten Rückstandsmengen unterhalb der gesetzlichen Höchstwerte – mit über 54% der Proben ohne jegliche nachweisbare Spuren der chemischen Stoffe. […]
Die nationalen Programme ergaben, dass 97,1% der analysierten Lebensmittelproben Pestizidrückstände unterhalb der in der EU zulässigen Grenzwerte, den sogenannten Rückstandshöchstgehalten (Maximum Residue Levels – MRL), enthielten. Bio-Lebensmittel zeigten niedrigere MRL-Überschreitungsquoten als konventionell erzeugte Produkte (0,8% vs.3,1%). Bei Lebensmitteln, die aus Drittländern in die EU, Norwegen und Island eingeführt wurden, lag die Nichteinhaltungsquote fünfmal höher als bei Lebensmitteln, die aus der EU, Norwegen oder Island stammten (7,5% vs. 1,4%).
Auch hier wurden konventionelle und ökologisch hergestellte Lebensmittel verglichen. Über 54% der Lebensmittel (die überwiegend konventionell angebaut wurden) wiesen überhaupt keine nachweisbaren PSM-Rückstände auf, in lediglich 3% der Proben zeigte sich eine Überschreitung der gesetzlichen Höchstmengen. Allein diese 3% könnten problematisch sein; allerdings liegen die Überschreitungen noch in einem Bereich, der weit von einer gesundheitlichen Belastung entfernt ist (die Höchstmengen haben sehr weite Abstände zu toxikologisch relevanten Konzentrationen). Ein ähnliches Ergebnis zeigen auch die Berichte auf deutscher Ebene, die jährlich vom BVL herausgegeben werden. Auch auf Länderebene sehen die Ergebnisse ähnlich aus. Diese Berichte lesen sich weit weniger apokalyptisch und belegen recht gut, dass PSM in der Landwirtschaft keine gesundheitliche Gefahr für den Verbraucher darstellen.
Unwissen als Chance
Ein ganz anderes Bild soll die Studie der Grünen zeichnen. Man scheint hier für eigene Zwecke zu missbrauchen, dass 70% der Bevölkerung davon ausgeht, dass PSM-Rückstände in Lebensmitteln gar nicht erlaubt seien (PDF). Dass es eine Rückstandhöchstmengen-Verordnung gibt, die darauf abzielt, möglichst geringe Mengen (weit unterhalb toxikologisch relevanter Mengen) zu bewirken, wird konsequent verschwiegen. Die Restgehalte, die nach der Ernte in den landwirtschaftlichen Produkten verbleiben dürfen, sind für jedes einzelne PSM anhand toxikologischer Studien festgelegt und als Vorsorgewerte weit unterhalb möglicher gesundheitlicher Wirkungen. Es wird stetig daran gearbeitet, PSM-Rückstände zu minimieren und möglichst toxikologisch unbedenkliche Stoffe einzusetzen.
Es gibt gute Gründe, auch weiterhin PSM in der landwirtschaftlichen Produktion einzusetzen. Man tut dies nicht leichtfertig und ohne Sorgfalt, da Pflanzenschutz auch ein Kostenfaktor ist. Neben einer Sicherung der Erträge spielen auch andere Gründe eine Rolle. Dazu eine Bemerkung des BfR (PDF):
Pflanzenschutzmittel kommen weltweit zum Einsatz, um Kulturpflanzen und Pflanzenerzeugnisse vor Schadorganismen zu schützen. Sie dienen dazu, den Ertrag in der Landwirtschaft zu sichern, aber auch zur Gewährleistung einer hohen Lebensmittelqualität. Hierzu gehört auch der Schutz der Verbraucher vor Schimmelpilzgiften.
Gerade der letzt Punkt macht deutlich, dass mögliche gesundheitliche Belastungen in Lebensmitteln nicht nur anhand von PSM-Rückständen beurteilt werden können. Nicht ohne Grund finden sich häufig Fungizide (Mittel gegen Pilzbefall) unter den Rückständen. Sie helfen, die Bildung von Mykotoxinen, die eine erhebliche gesundheitliche Bedrohung darstellen, beim Anbau und insbesondere der Lagerung (und dem Transport) zu verhindern. Die eingesetzten Fungizide sind dabei toxikologisch weit weniger problematisch als die Mykotoxine. Um die Rückstandsgehalte an PSM in der Nahrung richtig einordnen zu können, muss man sich bewusst machen, dass diese überhaupt nur einen sehr geringen Anteil an Pestiziden in der Nahrung ausmachen. Über 99,99% aller Pestizide in der Nahrung sind nämlich natürlichen Ursprungs.