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Kein wahrer Energetiker?

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Kein wahrer Schotte“ bezeichnet einen logischen Fehlschluss mit dem Zweck, eine Person aus einer Gruppe, zu der sie definitionsgemäß gehört, wegen angeblich atypischer Merkmale auszuschließen.

Beispiel:

„Alle Schotten sind tapfer.” – „Aber ich kenne einen, der ist feige.” – „Der ist kein echter Schotte. Echte Schotten sind nicht feige.”

 

Wie letzte Woche in mehreren Medien zu erfahren war, hat ein geschäftstüchtiger „Energetiker“ in Wien ein Honorar von 95.000 Euro eingestrichen, um den Neubau des Krankenhauses Nord „energetisch zu harmonisieren“ und einen „Schutzring“ gegen böse Energien um das Gebäude zu legen. Nun, das ist genau das, was Energetiker tun: Sie schwurbeln etwas von Energien, fuchteln mit Händen oder Gegenständen herum und kassieren anschließend ein Honorar dafür, etwas getan zu haben, was sich bei genauerem Hinsehen als völliger Unsinn herausstellt. Sowas bezeichnet man auch als sittenwidriges Geschäft.

Um Energetiker zu werden, muss man nichts können und keine Ausbildung vorweisen, auch keine Prüfung ablegen. Trotzdem gibt es diesen Beruf tatsächlich und offiziell in Österreich. Ein Gewerbeschein genügt. Energetiker sind also hauptberufliche Scharlatane mit dem Segen und dem Siegel der Wirtschaftskammer. Das hindert die Energetiker-Zunft allerdings nicht daran, einen gewissen Standesdünkel zu pflegen. Und so war auch sofort klar, dass der Klinikentstörer aus Wien kein echter Energetiker sein kann, wie der Obmann der Wiener Fachgruppe erklärt.

Begründung:

„Wäre der Herr tatsächlich Energetiker, dann hätte er ein Riesenproblem mit uns.“ Denn: Wahre Energetiker „harmonisieren Schwingungen. Man kann gar nicht Schutzringe zu deren Ausgrenzung machen“.

 

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