Martin Mahner hatte es gewagt, die heilige Kuh (shoutout an alle Menschen mit hinduistischem Familienhintergrund), das 2023er Triggerwort, den neurechten Kampfbegriff, ein stolzes Wort der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung den Sammelbegriff WOKE zum Thema eines wissenschaftstheoretischen Vortages zu machen.
Jeder normale Skeptiker hätte gedacht: “ Toll, endlich macht sich mal jemand die Mühe, dieses Knäuel aufzudröseln und einer Betrachtung zugänglich zu machen.“ Stattdessen wurde er in einem anonym beim Fact-Checker-Portal Volksverpetzer veröffentlichten Text hart und unfair angegriffen. Zu allem Übel hat sein ehemaliger Vorgesetzter Holm Hümmler diesen Text auch noch retweetet, anstatt sich schützend vor seinen Mitarbeiter zu stellen. Das macht man nicht.
Die anonymen Autor_innen sagen: „Wir sind ein Kollektiv aus Wissenschaftler_innen verschiedener Disziplinen. Einige von uns forschen und lehren im Bereich der von Mahner direkt angegriffenen Disziplinen, andere sind in anderen Forschungsbereichen tätig.“
Offenbar wollen die Autor_innen also wissenschaftliche Autorität für sich in Anspruch nehmen – sehr praktisch, wenn man das aus der Anonymität heraus tut, sodass das niemand prüfen kann. Dann sollte man aber gut und stringent argumentieren, sauber bequellen und nicht bescheißen. Einen Vertrauensvorschuss durch akademische Abschlüsse gibt´s in der Anonymität nicht. Vertrauen ist schwer aufzubauen und schnell verloren.
Zweifel, ob hier wirklich erfahrene Expert_innen am Werk sind, sind angebracht. Große Teile des Textes sind faul aus Versatzstücken eines Textes, eines Uraltblogs aus den Tiefen des Netzes zusammengeschustert.
Praktischerweise haben der Blog und die Seite des Volksverpetzers unterschiedliche Hintergrundfarben, so dass man sie visuell gut unterscheiden kann.
Seht selbst:
Blog:
Kopie auf Volksverpetzer:
Blog:
Kopie auf Volksverpetzer:
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Kopie auf Volksverpetzer:
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Kopie auf Volksverpetzer:
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Kopie auf Volksverpetzer:
Vielleicht tun wir den Autor_innen aber auch Unrecht, weil wir die Usancen der Critical Studies nicht verstehen. Kürzlich wurde ja bekannt, dass Claudine Gay (ehemalige Harvard Präsidentin und eine Vertreterin der woke Critical Social Justice Bewegung) es in ihren Schriften genauso gemacht hat. Vielleicht ist das einfach best (possible) practice: