Der “Focus” berichtete am 6. November groß darüber in seiner Online-Ausgabe: “2.000 Kilometer ohne Nachladen: Diese Firma verspricht das Elektroauto-Wunder”. Wenn jemand ein Wunder verspricht, das zu schön klingt, um wahr zu sein, interessiert sich Psiram natürlich ganz besonders dafür.
Eine spezielle Batterie sei von der Firma Neutrino Inc. entwickelt worden, heißt es, über die Firmenchef Schubart zu berichten weiß, dass sie mit Hilfe einer speziellen Folie in der Lage sei, Energie aus Neutrino-Strahlung zu gewinnen.
Erinnern wir uns: Neutrinos sind unvorstellbar kleine und fast masselose Teilchen, die eben wegen ihrer geringen Masse in der Lage sind, sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit durch das All zu bewegen. Ein neutrales Teilchen mit so geringer Masse interagiert naturgemäß auch so gut wie nie mit anderer Materie. Riesige Eisblöcke oder Wassertanks sind notwendig, um überhaupt mit planbarer Wahrscheinlichkeit solche Interaktionen zu beobachten. Florian Freistetter erklärt in einem aktuellen Blog-Beitrag, wo Neutrinos entstehen können und wie sich ihre Existenz mit viel Aufwand feststellen lässt.
Mr. Neutrino, mit bürgerlichem Namen Holger Thorsten Schubart, muss also ein Mann mit enormen Fähigkeiten und respektablem Wissen auf dem Gebiet der Teilchenphysik sein, um überhaupt auf den Gedanken zu kommen, diese unscheinbaren Allbewohner in einer Autobatterie von etwa 500 kg einfangen zu können und ihnen dort ihre winzige Energiemenge zu entlocken.
Grund genug, sich mit Herrn Schubart genauer zu beschäftigen:
Wer im Web nach Spuren des großen Erfinders sucht, wird schnell feststellen, dass unser Genie bis 2012 sehr schweigsam war und nie über seine Entdeckungen berichtet hat. Mehr noch: Er scheint einfach nicht existiert zu haben. Von 2012 bis heute fällt er dagegen eher als Liebhaber luxuriöser Karossen und edler Kunstgegenstände auf.
In seiner knappen Freizeit handelt Schubart mit Immobilien und Nahrungsergänzungsmitteln, die Website eines angeblichen Prinzen führt ihn als Geschäftsführer für den Bereich Kunsthandel und beim Bundespresseball am kommenden Wochenende engagiert er sich als einer von drei Hauptsponsoren. Außerdem lässt er sich sehr gerne mit berühmten Persönlichkeiten fotografieren. Meldungen zu seiner Neutrino-Technologie sind durchweg jüngeren Datums.
Was also hat Holger Schubart gemacht, bevor er in seiner Nebentätigkeit als Neutrinoforscher die Welt revolutionierte? So viel sei dazu jetzt schon verraten: Seine Talente sind vielen Juristen in Deutschland sowie im europäischen Ausland gut bekannt.
Mehr dazu gibt es an dieser Stelle in den nächsten Tagen.
Sachdienliche Hinweise zu “Holger S. aus G.” nehmen wir natürlich jederzeit gerne entgegen.
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